Das Landesnetzwerk „Ankommen in Brandenburg“ hat in der vergangenen Woche zu seiner diesjährigen Fachtagung eingeladen. Das Motto: „KI und Social Media: Möglichkeiten, Risiken und Potenziale zur täglichen Anwendung.“ Unsere Rückkehr- und Zuzugsinitiative „Heeme fehlste“ hat diese Einladung dankend angenommen und ist am 12. November nach Eisenhüttenstadt in die Kleine Bühne am Friedrich-Wolf-Theater aufgebrochen.

Gesprächsrunde während der Fachtagung vom Landesnetzwerk "Ankommen in Brandenburg". Zum Auftakt der Veranstaltung konnten sich die rund 40 Teilnehmer über Grußworte von Frank Balzer (Bürgermeister der Stadt Eisenhüttenstadt), Dr. Friedrike Haase (Staatssekretärin) sowie Michael Buhrke (Beigeordneter des Landkreises Oder-Spree) freuen. Anschließend gab es eine interessante Gesprächsrunde, gesteuert von Moderatorin Linda Drescher, zur Netzwerkarbeit und der Arbeit des Landesnetzwerkes mit dem Koordinator Kai Grabowski, der Initiative „Jetzt-Pläne-schmieden“ aus Eisenhüttenstadt mit Julia Basan sowie der Rückkehrinitiative des Landkreises Oder-Spree mit Sandra Jakobitz. Die Einblicke über Projekte, Perspektiven und Synergien waren nicht nur interessant, sondern auch hilfreich für unsere Arbeit in der Initiative „Heeme fehlste“.

Im zweiten Teil standen fachliche Inputs zu den Themen „Künstliche Intelligenz (KI)“ und „Social Media“ auf der Tagesordnung. Der in Eisenhüttenstadt ansässige Pflegedienst „Ettmeier“ stellte in Kooperation mit der Medien- und Werbeagentur Kora Media sein erfolgreiches Social Media-Konzept und seine Aktivitäten in den sozialen Medien vor und fungierte als Best-Practice-Beispiel für den zielführenden Einsatz von Social Media zur Fachkräftegewinnung.  Der Geschäftsführer Lars Ettmeier berichtet: „Durch den verstärkten Einsatz von Social Media konnte die Außenwirkung gesteigert und die Bewerberzahl erhöht werden.“  Social Meida, das zunächst als „nettes Zusatztool“ angesehen wurde, ist heute für den Pflegedienst Ettmeier ein unverzichtbares Instrument geworden. Mit gezielten und authentischen Kampagnen kann so mit messbarem Erfolg die Zielgruppe angesprochen werden.

Martin Talmeier, KI-Experte vom Mittelstand-Zentrum Digital bei seinem FachvortragNoch spannender wurde es beim Fachvortrag mit Martin Talmeier vom Hasso-Plattner-Institut und Mittelstand-Digital Zentrum zum Thema „Künstliche Intelligenz“. In einem interaktiven Vortrag erläuterte Martin Talmeier die Vorteile aber auch die Risiken bei der Verwendung von vorhandenen KI-Anwendungen wie zum Beispiel ChatGPT. Nach einer theoretischen Herleitung zeigte Talmeier ein Praxisbeispiel, wie KI helfen kann potenzielle Fachkräfte oder Auszubildene anzusprechen. Mit der Hilfe von angepassten KI-Anwendungen können gestellte Prompts bessere und zielführende Antworten geben.

Am Nachmittag gab es dann noch eine Podiumsdiskussion zum Thema „KI und Social Media“. Neben Jan Kornek (Kora Media), Sven Ettmeier (Ettmeier Pflegdienst) Martin Talmeier (Mittelstand-Digtal Zentrum) und Julia Basan (Jetzt-Pläne-schmieden) durfte auch die Projektkoordinatorin unserer Initiative „Heeme fehlste“ Anja Guhlan mit an der angeregten Diskussion teilnehmen. Inputs aus dem Vormittag wurden vertieft, Fragen aus dem Publikum erörtert und auch die Vorzüge und vielfältigen Möglichkeiten für einen Einsatz in der täglichen Arbeit erörtert. Vor allem durch Anja Guhlan und Julia Basan wurde erdacht, wie KI-Anwendungen in der Arbeit mit Rückkehrern und Zuzüglern ergänzend eingesetzt werden können, sei es als Analysetool, als Vorhersagemodell oder als ergänzende Hilfe bei der Contenterstellung. Darüber hinaus wurde auch über Risiken diskutiert und das Fazit gezogen, dass KI nur so gut ist wie sein Anwender und wie die Daten, mit denen die KI gefüttert wird.

Die Fachveranstaltung ist abschließend eine gute Möglichkeit gewesen, um zu neuem Input zu gelangen, sich mit anderen Initiativen wie Guben tut gut, Comeback Elbe-Elster oder Hierzulande(n) oder dem Freiraum Ruppiner Land stärker zu vernetzen und auszutauschen sowie die eigene Präsenz zu steigern. Wir werden uns auch in Zukunft aktiv in das Landesnetzwerk „Ankommen in Brandenburg“ einbringen und freuen uns schon jetzt auf die nächste Fachtagung im Jahr 2025.

Fotos: Anja Guhlan, Kai Grabowski