Am vergangenen Mittwoch folgten elf Interessierte der Einladung zum Heeme fehlste-Stammtisch im April. Dieses Mal haben wir uns ins historische Schloss nach Hornow begeben. Denn der Kulturverein „Wir lassen die KULTUR im DORF HORNOW“ hatte sich bereit erklärt, einen Stammtisch in dem ehrwürdigen Schloss zu veranstalten. Statt dem üblichen Beisammensein in geselliger Runde erwartete die Teilnehmenden dieses Mal ein kleines Abenteuer: Eine spannende Rätselaktion führte die Gäste durch das Schloss.
Bereits beim Eintreffen war die Vorfreude spürbar – das ehrwürdige Schloss mit einer blühenden Magnolie vor dem Eingang und einem Hauch von Geschichte, bot die perfekte Kulisse für einen unvergesslichen Abend. Zunächst begrüßte die Projektkoordinatorin der Heeme fehlste-Initiative die Teilnehmer im grünen Salon und es begann eine interessante Vorstellungsrunde. Neben einigen Stammgästen gesellen sich aber hin und wieder auch neue Gesichter oder schon lange nicht mehr gesehene Gesichter dazu.
Dann begann die ungewöhnliche Führung: Carmen Schimmack als Vorsitzende des Vereins brachte eine kleine Schatztruhe in die Runde und begann kleine Briefe mit einem roten Siegel zu verteilen. In den Briefen waren jeweils 8 Fragen enthalten, die es zu lösen galt. Es musste bei jeder Frage immer ein bestimmtes Detail oder ein Gegenstand in den Räumen des Schlosses gesucht werden, um daraufhin mehr über das Schloss zu erfahren. Gemeinsam als Gruppe machten sich die Teilnehmer auf den Weg durch das Schloss, lösten gemeinsam Rätsel und entdeckten dabei spannende Details über das Gebäude selbst, sondern auch über die Vergangenheit der Region.
Der erste urkundlich erwähnte Besitzer des Gutes Hornow war 1436 Nickel von Gersdorf. Das Gut wechselte noch einige Male den Besitzer, bis es an die Familie Wilkins ging. Diese ließ das Herrenhaus auf dem Rittergut im Jahr 1864 zu einem Schloss umbauen. Mit dem Besitz u.a. einer Kohlegrube und einer Plantage in Afrika kam der damalige Landrat des Altkreises Spremberg und Kirchenpatron Erwin Wilkins zu Vermögen, mit dem 1903 das Schloss und den Park noch einmal erheblich erweitert wurde.
Eine Frage führte auch in den großen Saal des Schlosses, wo sich ein riesiges Deckengemälde befindet. Dieses Deckengemälde wurde 1901 von dem deutschen Maler Max Rabes gemalt. Heute ist dieses Deckengemälde eine kunsthistorische Rarität. Ursprünglich befanden sich auch an den Wänden hiesige Malereien von Max Rabes, dass die Reise um die Erde von Erwin Wilkins malerisch darstellte. Die Mischung aus Geschichte und Spiel sorgte am Ende für viel Freude, Teamgeist und den ein oder anderen Aha-Moment.
Nach der erfolgreichen Schnitzeljagd klang der Abend in gemütlicher Runde bei einigen Häppchen und etwas Wein sowie guten Gesprächen aus. Für viele war es nicht nur ein unterhaltsamer, sondern dieses Mal auch sehr lehrreicher Stammtisch.
Ein großes Dankeschön geht an das Team vom Kulturverein, das mit viel Liebe zum Detail diese besondere Aktion ermöglicht hat. Der nächste Stammtisch ist für den 9. Juli anvisiert. Dort wird es zum Spreetaler Freizeittreff nach Spreewitz-Siedlung gehen.